Wenn du genauso wie ich, seit Jahren versuchst deinen mäßig spielbegeisterten Freunden mechanisch komplexe Strategiespiele unterzujubeln, wie Eltern die den Spinat unter dem Kartoffelpüree verstecken, dann habe ich vllt eine gute Empfehlung für dich: Concrodia!
In Concordia:
In Concordia
In Concordia spielen wir die Anführer mächtiger römischer Familien und entsenden unsere Kolonisten in die hintersten Winkel des Römischen Reichs um Regionen zu besiedeln, Waren zu produzieren und den Göttern zu imponieren. Soweit so Klappentext. Das Setting bleibt (Eurogame typisch) bis zum Ende zwar recht zurückhaltend, aber das Gefühl von Expansion und Fortschritt ist so deutlich in allen Spielmechaniken spüren, als hätten die Siedler von Catan ihre Würfel weggeworfen und sich spontan für ein BWL Studium eingeschrieben haben.
Wer jetzt befürchtet sich nach der Regelerklärung wie ein Tourist in einem ausländischen Supermarkt zu fühlen, ganz Ruhig, es ist wirklich einfach. Wir spielen nach einander eine Karte aus unserer Hand aus. Jede Karte ist einer Aktion zugeordnet, wovon es im Grunde auch nur vier verschiedene gibt. Praktischer fasst jede Karte die Aktion auch nochmal kurz zusammen. Ja und dann legen wir los. Wir bauen Städte, produzieren Waren, kaufen, verkaufen, rekrutieren neue Karten und akkumulieren. Was dieses Spiel fantastisch macht ist, das die Spieler:innen immer was bekommen. Egal was du tust, irgendwie hast du nach deinem Zug mehr als vorher und das ist einfach befriedigend. Der Unterschied zwischen erfahrenen und neuen Spieler:innen ist lediglich wie effektiv sie Ihre Karten einsetzen. Wie gut man aktuell ist fällt während des spielens eigentlich gar nicht auf. Die Punke werden nämlich erst am Ende gezählt. So rödeln alle fröhlich vor sich hin und irgendwann ist das Spiel vorbei, schneller als man eigentlich vermutet hat. Dann werden Punke gezählt. Punke bekommt man für unterschiedliche Ziele die man während des Spiel verfolgt hat. Städte bauen, Ressourcen sammeln usw.
Was dieses Spiel für mich so fantastisch macht ist der simple Fakt das ich es oft spielen darf. Ich bin ja auch ein großer Fan von den komplexen schweren Stundenlangen ökonomie Kloppern. Allerdings springen meine Freunde da immer in die Büsche und Concordia ist erstaunlich gut angekommen. Wenn ich gefragt habe: "Hey wollen wir ne Runde Concordia spielen?" ist häufig ein überzeugtes JA als Antwort gekommen. Und mein Ökonomie Brain hat sich immer darüber gefreut eine Stunde lang sich Strategien zur effektivsten Akkumulation zu überlegen. Und es ist nie in großen Streit geendet weil gewinnen und verlieren nur am Ende kurz eine Rolle spielt. Wirklich wichtig war uns das aber irgendwie nie